Sonntag, 14. September 2014

Tag 086: Miss-Management

Das Wetter bleibt weiterhin traumhaft und heute konnte man auf dem ersten Teil des Weges gen Osten, den beeindruckenden Rocciamelone im Norden immer direkt im Blick haben:


Ich bedauerte meine Entscheidung, mich weiterhin auf den (langen) Weg zu konzentrieren und mich nicht um Gipfel oder ähnliches am Weg zu kümmern, allerdings in keinster Weise - ok, ok, manche würden jetzt evtl. behaupten, wenn ich mir mal was in den Kopf gesetzt habe, sei ich von diesem Plan kaum abzubringen. Aber, mal ehrlich: Es gibt schlechtere Voraussetzung für mangelhaft vorbereitete und untrainiert angegangene Weit-/Fern-Wanderungen ;-)

In den Dörfern am ersten Teil des Weges hatten sich die Einwohner wirklich kreativ ausgetobt. Es gab gefühlt 100 Vogelscheuchen und ein Ensemble schöner als das andere. Exemplarisch sei das Enkelkind und der Opa beim Angeln (mit unterschiedlichem Erfolg) gezeigt:


Das Tages-Ziel war heute eigentlich nur einen halben Tages-Marsch entfernt. Alpe Toglie auf gut 1.500 Metern schien ziemlich nett und die Esel auf der Weide vor der Tür sorgten auch für gute Ablenkung. Am frühen Nachmittag brannte die Sonne noch ordentlich herunter und die Kühle im Massen-Stockbett-Lager im ersten Stock war erfrischend.


Nach und nach kamen auch all die anderen GTA-Aspiranten, irgendwie war ich heute mal einer der ersten. Die DAV-Truppe hatte ich bereits am Ortsrand von Meana die Susa überholt und teils hatten einige wohl etwas Probleme mit der Wegfindung, sich einen mittäglichen Abstecher in eine Kneipe gegönnt oder vorbildlichst den Weg unterwegs bearbeitet:


Andreas hat wirklich eine SÄGE dabei. Sein Rucksack bzw. der Inhalt, der nach menschlichem Ermessen ein mehrfaches an Volumen aufweist, fasziniert mich immer wieder.
Sein Einsatz, unterwegs Äste - um nicht zu sagen Bäume - aus dem Weg zu räumen ist natürlich auch aller Ehren wert !

Die Führung und Organisation der Alpe führten eher nicht zu Begeisterungsstürmen:
Auf das Abendessen mußten wir so lange warten, bis es jämmerlich kalt war. Essen durften wir nur draußen und von Plastik-Einweg-Geschirr. Alkoholfreie Getränke mit Geschmack gab es gar nicht (mehr).
DANKE, Andreas für einen Teil Deines Safts aus den Rucksack-Untiefen !!!


Erst auf mehrfaches Drängen, wurde dann auch der zweite Schlafraum geöffnet, nachdem es schon arg beengt im großen Raum zuging. Grund: Völlig unklar.
Ich hatte vorher schon zugestimmt mit jemandem von den Tübinger Bett zu tauschen, nun konnte ich gleich ganz in den Nebenraum umziehen, wo auch die Pforzheimer nächtigten. Dort habe ich Susanne zwischen drin sogar beim Malen angetroffen - was die Leute alles mitschleppen ...
"Frühstück" (nun ja, ein paar Krümel und Reste habe ich noch erwischt) am nächsten Morgen durften wir dann in der Küche der Alpe einnehmen.
Schade, es könnte dort so schön sein, aber die Organisation und das Verhalten lassen leider zu Wünschen übrig. Die Folge-Etappe gleich mit zu absolvieren, erscheint mir aber keine Option und wenn man keine ganz andere Route westlich gehen will, bleibt die Übernachtung hier wohl sprichwörtlich "alternativlos" - außer man geht weiter bis zur Biwakhütte ein ganzes Stück oberhalb, wo man sich dann aber natürlich selbst versorgen muß.

2 Kommentare:

  1. Von hier waren es bei dir ja nur noch 23 Tage. Wenn man dem Rotherführer folgt, sind es noch 32 Etappen ... bei Bätzing sogar 34. Kennst du letzteren eigentlich, der war ja in Erlangen an der Uni?

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    1. Hallo Frank.

      Nein, den (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Werner_B%C3%A4tzing) kenne ich (leider) nicht, obwohl er zu meiner Zeit dort als Spätberufener tätig war.

      Ich habe allerdings nur an der technischen und vor allen Dingen der philosophischen Fakultät gewirkt und nicht bei den Naturwissenschaftlern, wo Geographie augenscheinlich aufgehängt ist.

      Schöne Grüße,
      K2.

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